Gottesdienst
Wir feiern in unserer Gemeinde jeden Sonntag und Feiertag mindestens an Einem Ort Gottesdienst vormittags um 10.00 Uhr, einmal monatlich außerdem um 18.00 Uhr einen meditativen Abendgottesdienst (Taizé-Gebet).
Zu unseren Gottesdiensten (wie auch den anderen Gemeindeveranstaltungen) sind alle willkommen, gerne auch erstmal nur „probeweise“.
In Breyell laden wir nach dem Gottesdienst i.d.R. noch zum „Kirchenkaffee“ nebenan im Gemeindesaal ein: Gelegenheit zum Gespräch mit anderen, so wie es sich ergibt, bei einer guten Tasse Kaffee oder Tee und etwas zum Knabbern. Herzlich willkommen!
Evangelische Kirche Kaldenkirchen
Kehrstraße 59-61
Sonntags und feiertags, i.d.R. 10:00 Uhr Gottesdienst (14täglich, abwechselnd mit Breyell oder Bracht)
Dienstags, 19.00 Uhr, Ökumenisches Friedensgebet (entfällt während der Schulferienzeiten)
Evangelische Kirche Breyell
Lötscher Weg 1
Sonntags und feiertags, 10:00 Uhr Gottesdienst (ca 3-wöchentlich, im Wechsel mit Kaldenkirchen und Bracht); einmal monatlich 18.00 h ökumenisches Taizé-Gebet
Ökumenisches Pfarrheim, Bracht (während der Sanierung der Ev. Kirche)
Bischof-Dingelstadt-Platz 1
Sonntags, 10:00 Uhr Gottesdienst, ca 3-wöchentlich, im Wechsel mit Breyell und Kaldenkirchen
Evangelische Kinderkirche, Ev. Jugendheim „Spiele-Café“ Kaldenkirchen
Friedrichstraße 48
Am letzten Samstag im Monat um 15.00 Uhr
Seniorenheim „Haus Am Grenzwald“, Kaldenkirchen
Venloer Straße 36, Kaldenkirchen
Am 2. Donnerstag im Monat, 16.00 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl
Seniorenheim „Haus Am Lambertiturm“, Breyell
Loirfeld 1, Breyell
Am zweiten Mittwoch im Monat um 16.00 Uhr, Gottesdienst.
DRK-Seniorenzentrum Bracht
Brüggener Straße 49, Bracht
Am 3. Donnerstag im Monat, 16.00 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl
Auch Menschen, die selbst nicht in einem der Seniorenheime wohnen, sind zu unseren dortigen Gottesdiensten gerne eingeladen. Schön, wenn Sie mitfeiern und die Hausgemeinde bereichern!
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Gehörlosengottesdienst, Evangelische Stadtkirche Moers
Klosterstraße
In Moers treffen sich Gehörlose und Schwerhörige monatlich zum Gottesdienst. Er findet immer am 1. Samstag des Monats um 15.00 Uhr in der evangelischen Stadtkirche statt. Die Predigt wird in Gebärdensprache gehalten, ist aber auch für Hörende zu verstehen. Anschließend wird im Gemeindehaus an der Stadtkirche bei einer Tasse Kaffee noch gemütlich geplaudert.
Neugierig geworden? Oder sind Sie betroffen? Dann kommen Sie zum Gottesdienst oder melden sich bei Pfarrerin Monika Greier,
Gabelsbergerstraße 2,
47441 Moers,
Telefon und Fax: 02841-39 40 69
Unsere Hofkirche Kaldenkirchen
Nachdem am 30. Oktober 1670 das reformierte Kirchlein in Kaldenkirchen zusammen mit mehreren Nachbargebäuden einem Großbrand zum Opfer gefallen war, beschloss die Gemeinde den Neubau auf dem Hofplatz des Pfarrhauses.
Die Kirche wurde in den Jahren 1672 bis 1674 erbaut. Um zur damaligen Zeit Ärger mit der katholischen Bevölkerung zu vermeiden, durfte sie nicht sichtbar an der Straße stehen und auch keinen Glockenturm haben. So entstand eine klassische reformierte Hofkirche. Finanziert wurde der Neubau der Kirche auch durch viele Spenden aus den benachbarten Niederlanden. Zur damaligen Zeit wurden auch die Gottesdienste in niederländischer Sprache gehalten, denn die Prediger kamen in der Regel von dort.
Im Jahr 1700 wurde neben dem Pfarrhaus eine evangelische Schule erbaut, die 1830 durch einen Neubau am Kirchplatz ersetzt wurde.
Seit 1905 wurde die Pfarrwohnung und eine nicht mehr genutzte Lehrerwohnung zu Gemeinderäumen umgenutzt. Für den Pfarrer wurde 1905 ein Haus in der Bahnhofstraße 30 angekauft, und 1957 baute die Gemeinde ein neues Pfarrhaus in der Friedrichstraße 50 zusammen mit einem Jugendzentrum und einem Gemeindebüro.
Die erste Kanzel wurde 1714/15 durch eine neue ersetzt. Diese barocke, für eine reformierte Kirche fast zu üppige Kanzel steht bis heute im Mittelpunkt des Kirchraums.
Erst mit der Einführung der allgemeinen Glaubens- und Religionsfreiheit (was in Kaldenkirchen erst 1815 mit dem Anschluss des Herzogtums Jülich an Preußen der Fall war) konnten die reformierten Gemeinden „Flagge zeigen“ und mit ihren Kirchen öffentlich hervortreten. 1839 wurden auf die Kirche ein Glocken- turm mit zwei Glocken gesetzt und die Kirchfenster vergrößert.
Größere Innenrenovierungen der Kirche fanden 1923 in der schlechten Inflationszeit der Weimarer Republik und 1963-1965 statt. Bei dieser letzten großen Renovierung wurden Glasfenster für die Kirche durch den Schaager Glasmaler Joachim Klos entworfen.
1967 wurde die Sakristei an die Kirche angebaut. 1968 erhielt die Kirche zwei neue Bronzeglocken von der Glockengießerei Rincker in Sinn.
Der ursprüngliche Abendmahlstisch wurde 1968 durch einen neuen Altartisch – farblich an die Kanzel angepasst - ersetzt.
1971-1973 wurde das benachbarte, mittlerweile baufällige Gemeindehaus an gleicher Stelle durch einen Neubau ersetzt, der optisch aber den städtebaulichen Charakter des Hofkirchenbaus sicherte.
Seit 1997 ziert eine große Lutherbibel von 1732 den Altartisch. Sie ist ein Geschenk des früheren Pfarrers der katholischen Schwestergemeinde St. Clemens, Pfarrer Klaus Dors, der sie unserer Gemeinde anlässlich des 325jährigen Jubiläums unserer Kirche überreichte.
Der ursprünglich streng reformierte Charakter unserer Kirche wird nach wie vor an der zentralen Anordnung von Abendmahlstisch mit Altarbibel und darüber angeordneter Kanzel deutlich. Gottes Wort soll im Mittelpunkt stehen und nichts soll von der Konzentration auf Gottes Wort ablenken.
Heute spiegelt der Kirchraum aber auch die Vielfalt evangelischer Frömmigkeit wieder. Durch den Zuzug evangelischer Christen mit eher lutherischer Tradition kam es dazu, dass nach und nach seit etwa 1969 ein Altarkreuz und Kerzen, auf die Kirchenjahreszeiten abgestimmte Antependien, sowie eine Osterkerze den Kirchraum bereicherten.
Die Grabtafeln an der Außenseite der Kirche sind Funde, die bei der Kirchenrestaurierung 1923 im Boden der Kirche entdeckt wurden. Diese Grabtafeln von 1674, 1684,1685, 1726, 1782, und 1784 erinnern daran, dass das Innere der Kirche früher auch als Begräbnisplatz für wohlhabende Glieder der Gemeinde gedient hat.
Unsere Kirche Bracht
Bracht gehört neben Kaldenkirchen zu den frühen reformierten Gemeinden im Jülicher Land. Schon seit ca. 1530 waren „Sakramentierer“ in der Region als Laienprediger tätig, die die entstehende Bewegung der Reformation unterstützten, die katholische Eucharistielehre von der Wandlung bestritten und ein Abendmahl in beiderlei Gestalt für die Gemeinde forderten. Seit ca. 1560 kann von der Existenz einer calvinistischen Gemeinde in Bracht ausgegangen werden.
Man traf sich zunächst in Privatwohnungen und an abgelegenen Orten. In der Zeit der spanischen Besetzung während des 30jährigen Krieges war die Gemeinde starken Repressionen ausgesetzt. Im Verbund mit Kaldenkirchen und zeitweilig auch Dülken wurde ein Gemeindeprediger angestellt.
Erst seit 1666 war den Reformierten freie Religionsausübung im Jülicher Land zugesichert. Nachdem in Kaldenkirchen 1672 eine reformierte Hofkirche gebaut worden war, gab es auch in Bracht Bestrebungen, eine eigene Kirche zu bauen. Durch Kollektenreisen von Pfarrer Arnold Hamboch nach Amsterdam konnte genügend Geld für den Bau eines Kirchleins gesammelt werden. Gegen starke Widerstände der katholischen Bevölkerung konnte 1699 die evangelische Kirche in Bracht in Dienst gestellt werden. Die Gesetzeslage erlaubte zu dem Zeitpunkt – anders als in Kaldenkirchen -bereits den Bau direkt an der Straße.
Seit 1973 gibt es in Bracht eine gut funktionierende Ökumene mit der katholischen Ortsgemeinde St. Mariä Himmelfahrt.
Unsere Kirche Breyell
Aufgrund der wachsenden Zahl evangelischer Christinnen und Christen im Grenzland wurde 1963 die Kirchengemeinde Bracht-Breyell gegründet. Der erste Pfarrer war Arnold Schefels.
Die Breyeller Kirche wurde 1965 gebaut und in Dienst gestellt.
Aus der Gemeindegeschichte
- 1533 Erste Spuren der Reformation in Kaldenkirchen. Seit 1560 amtierte mit Johann Backes der erste reformierte Pfarrer in Kaldenkirchen.
- 1572 Erste Erwähnung der Reformierten Gemeinde Kaldenkirchen
- 1615 Im ersten Drittel des 17. Jahrhunderts massive Unterdrückung der reformierten Gemeinde („Gemeinde unter dem Kreuz“).
- 1670 Zerstörung der ersten reformierte Kirche durch einen Brand
- 1672 Bau einer durch Pfarr- und Schulhaus abgeschirmten Hinterhofkirche und einer Pfarrwohnung nebenan unter Pfarrer Johannes Melchior mit starker finanzieller Unterstützung aus den Niederlanden.
- 1683 Mitglieder der Reformierten Gemeinde Kaldenkirchen gehören zur ersten größeren Auswanderergruppe nach Amerika.
- 1700 Neben dem Pfarrhaus wird eine evangelische Schule gebaut
- 1817 Kaldenkirchen wird preußisch. Einführung der protestantischen Union zwischen Reformierten und Lutheranern.
- 1839 Nach Einführung der allgemeinen Glaubens- und Religionsfreiheit erhält die Kirche einen Glockenturm mit zwei Glocken
- 1908 Ankauf des Hauses Bahnhofstraße 30 als Pfarrhaus
- 1938 Am Nachmittag des 10. November wird die nur wenige Schritte von der Kirche entfernte Synagoge von SA-Leuten völlig zerstört.
- 1957 Bau eines Jugendheimes mit Gemeindeschwesternstation und eines neuen Pfarrhauses auf der Friedrichstraße
- 1965-1968 Umfangreiche Kirchenrenovierung mit Verbreiterung der Fenster und Neugestaltung durch Glasfenster des Künstlers Joachim Klos
- 1967 Anbau der Sakristei an die Kirche
- 1973 Neubau des Gemeindehauses an der Kehrstraße
- 1974 Die Gemeinde übergibt die Trägerschaft für den alten evangelischen Friedhof an der Straße „Zur Lärche“ an die Stadt Nettetal.
- 1997 Das 325jährige Kirchenjubiläum wird mit einer Festwoche groß begangen.
- 2000 Große Renovierung der Kirche
Unsere Pfarrer
Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Kaldenkirchen seit 1560
Nach drei Pfarrern der Evangelischen Kirchengemeinde Kaldenkirchen sind vor Ort Straßen benannt – die Johann-Melchior-Straße, die von-Alpen-Straße und die Günther-Hinnenthal-Straße.
Johann MelchiorPfarrer Johann Melchior war von 1671 bis 1676 Pfarrer der reformierten Gemeinde Kaldenkirchen.
Er war 1646 in Solingen geboren und hatte nach seinem Theologiestudium an den Universitäten von Heidelberg, Groningen, Leiden und Duisburg 1667 vor der Bergischen Synode sein Predigerexamen bestanden. Zunächst wurde er dann Pfarrer der Gemeinde Frechen bei Köln, um 1671 einem Ruf nach Kaldenkirchen zu folgen. Über seine 5jährige Amtszeit heißt es in einem Nachruf, Melchior habe in Kaldenkirchen „ein leuchtendes Zeichen seines Könnens gesetzt“, so dass sich die Gemeinde gefestigt und bei seinem Weggang „in einer deutlich besseren Lage befunden“ habe. In seine Amtszeit fällt der Neubau der Kirche 1672-1674, da das bisherige reformierte Kirchlein unter seinem Vorgänger, Pfarrer Jakob Flodrop, am 30. Oktober 1670 einem Großbrand zum Opfer gefallen war. Gegen Rekatholisierungsversuche durch Jesuiten in Kaldenkirchen schrieb Melchior einige „populäre Belehrungen“. Johann Melchior verließ Kaldenkirchen 1676, um eine Pfarrstelle in Düsseldorf anzutreten. Später wurde er Professor der reformierten Universität Herborn, wo er nach seiner Promotion einen Lehrstuhl innehatte. 1689 starb Johann Melchior, 43jährig.
Heinrich Simon van AlpenHeinrich Simon van Alpen war von 1784 bis 1799 Pfarrer der Gemeinde und trat die Pfarrstelle mit gerade einmal 23 Jahren an.
Als literarisch und theologisch hoch gebildeter aufklärerischer Prediger waren ihm dogmatische Enge und Konfessionsgrenzen ein Greuel. Er predigte nach dem Vorbild der französischen Revolution und nach dem Geist der Zeit die Werte von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit und machte sich auch durch die Publikation von Predigten und theologischen Essays einen Namen. Von seinen 15 Amtsjahren in Kaldenkirchen erzählt sein Sohn, dass er sie dort „in sehr angenehmen Verhältnissen verlebte“
Günther HinnenthalGünther Hinnenthal war in den Jahren von 1938 bis 1945 Pfarrer der Gemeinde.
Er vertrat konsequent die Linie der „Bekennenden Kirche“ und war ein Schüler Dietrich Bonhoeffers. An der Bekenntnissynode von Barmen, die 1934 die „Barmer Theologische Erklärung“ verabschiedete, hat er als Synodaler teilgenommen. Die Kirchenbehörden bestraften Hinnenthal für sein konsequentes Eintreten für die Bekennende Kirche mit seiner Versetzung von Meisenheim an der Nahe nach Kaldenkirchen. Hier erfreute er sich allgemeiner Beliebtheit über die Konfessionsgrenzen hinweg. Unter ihm kehrte die Gemeinde Kaldenkirchen auch in den Verbund der „Freien Bekenntnissynode Gladbach“ zurück. Den Treueeid auf Adolf Hitler zu schwören lehnte er 1938 ab. Er pendelte in den Kriegsjahren regelmäßig auch nach Venlo, um dort Religionsunterricht zu erteilen und der dortigen evangelischen Gemeinde beizustehen. Bei den Nazis stand er im Verdacht, Juden beim illegalen Grenzübertritt in die Niederlande behilflich zu sein. Während seiner Amtszeit hat er nachweislich mindestens einen zum Christentum konvertierten Juden vor der Deportation in die Vernichtungslager gerettet. 1942 wurde er als Sanitäter zur Armee eingezogen. Er starb Anfang Mai während der letzten Kriegshandlungen im tschechischen Budweis.
Nachstehend die Namen der 40 Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Kaldenkirchen seit dem Einzug der Reformation am Niederrhein:
- 1560-1577 Johann Backes
- 1577-1598 Arnold van Haeff
- 1598-1601 Matthias Havius
- 1601-1606 Henrikus Coxhausen
- 1606-1607 Petrus Brachelensis
- 1607-1609 Petrus Wirtzius
- 1609-1612 Petrus Scherer
- 1612-1615 Andreas Bolten
- 1615 -1629 Andreas Picken und Petrus Buschmann
- 1629-1638 Peter Johannes Sylvius
- 1638-1652 Jakobus Peregrim
- 1652-1663 Rainer Stephani
- 1663-1671 Jakob Flodrop
- 1671-1676 Johannes Melchior
- 1677-1681 Arnold Theodor Scriba
- 1681-1683 Johannes Adolf Eylert
- 1683-1684 Hermann Strom
- 1684-1728 Arnold Hamboch
- 1728-1732 Hermann Adolf Janßen
- 1732-1743 Jakob Thomas Steinberg
- 1743-1782 Lupold Arnold Hamboch
- 1782-1783 Johannes Wilhelm Gottfried Koehl
- 1783-1799 Simon van Alpen
- 1800-1804 Johannes Peter Adolf Schriever
- 1804-1807 Johannes Königsfeld
- 1807-1836 Christian Kramer
- 1837-1845 Carl Julius Roffhack
- 1845-1866 Peter Gauhe
- 1867-1895 Ernst Julius Roffhack
- 1896-1901 Emil Schneider
- 1901-1909 Alwin Max Wießner
- 1909-1914 Paul Friedrich Staudte
- 1914-1937 Dr. Hermann Matthaei
- 1938-1945 Günther Hinnenthal
- 1947-1960 Paul Bach
- 1960-1962 Emil Stascheit (Pfarrverwalter)
- 1962-1963 Heinrich Quistorp (Pfarrverwalter)
- 1963-1968 Hermann Segschneider
- 1969-1976 Hans Fuchs
- 1977-1981 Ernst Stöckicht
- 1982-1999 Horst Zander
- 2000-2011 Jörg Fürhoff
- 2012-2023 Andreas Grefen
Das Gemeindesiegel
Das Siegel der Gemeinde
Das aktuelle Siegel der Gemeinde ist eine modernisierte Form des historischen Siegels der Evangelischen Gemeinde Kaldenkirchen, das um 1830 verloren ging und daraufhin für ungültig erklärt wurde. Zwischen 1830 und 1952 war ein „Notsiegel“ in Gebrauch. 1952 wurde schließlich ein neues Siegel nach einem Entwurf von Prof. Kurt Wolff aus Kaiserswerth eingeführt, das dem historischen Siegel ähnelt.
Das Siegel stellt die Frau und den Drachen aus der Offenbarung des Johannes 12, 1-3 dar: „Und es erschien ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet, und der Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt eine Krone von 12 Sternen. Und es erschien ein anderes Zeichen am Himmel, und siehe, ein großer, roter Drache, der hatte 7 Häupter und 10 Hörner und auf seinen Häuptern 7 Kronen.“
Das Motiv des Siegels stammt von Albrecht Dürer und symbolisiert die „bedrängte Gemeinde“. Das passt zur historischen Situation der niederrheinischen reformierten „Gemeinden unter dem Kreuz“, die ihren Glauben in der Zeit der Gegenreformation nur unter großen Repressalien leben konnten. Beredtes Zeugnis dafür ist bis heute unsere schöne reformierte Hofkirche.
Der umlaufende Text auf dem Siegel außen lautet: „Evangelische Kirchengemeinde An Der Nette“, der umlaufende Text innen: „Apoc 12 mulier amicta sole“, also „Offenbarung 12 – Eine Frau, mit der Sonne bekleidet“.
Warum Kirche
Wir nennen zwölf gute Gründe, in der Kirche zu sein:
- Im christlichen Glauben bewahrt die Kirche eine Wahrheit, die Menschen sich nicht selber sagen können. Daraus ergeben sich Maßstäbe für ein verantwortungsbewusstes Leben.
- In der Kirche wird die menschliche Sehnsucht nach Segen gehört und beantwortet.
- Die Kirche begleitet Menschen von der Geburt bis zum Tod. Das stärkt auf geheimnisvolle Weise.
- In der Kirche können Menschen an einer Hoffnung auf Gott teilhaben, die über den Tod hinausreicht.
- Die Kirche ist ein Ort der Ruhe und Besinnung. Unsere Gesellschaft ist gut beraten, wenn sie solche Orte pflegt.
- In der Kirche treten Menschen mit Gebeten und Gottesdiensten für andere ein. Sie tun das auch stellvertretend für die Gesellschaft.
- Die kirchlichen Sonn- und Feiertage mit ihren Themen, ihrer Musik und ihrer Atmosphäre prägen das Jahr. Die Kirche setzt sich dafür ein, diese Tage zu erhalten.
- In Seelsorge und Beratung der Kirche wird der ganze Mensch ernstgenommen und angenommen.
- In Krankenhäusern und anderen sozialen Einrichtungen der Kirche schaffen viele haupt- und ehrenamtlich Engagierte ein besonderes, menschliches Klima.
- Wer die Kirche unterstützt, übt Solidarität mit den Schwachen und Benachteiligten.
- Kirchliche Musik und Kunst sind bis heute prägende Kräfte unserer Kultur.
- Wo immer Menschen hinkommen oder hinziehen, treffen sie auch die weltweite christliche Gemeinschaft. Dazu kann jede und jeder beitragen
Kircheneintritt
Evangelisch werden: So geht`s !
Es gibt verschiedene Wege, um in der evangelischen Kirche aufgenommen zu werden. Der richtige Weg hängt davon ab, ob Sie aus der evangelischen Kirche ausgetreten sind oder einer anderen Konfession angehören oder nicht getauft sind.
Wenn Sie aus der evangelischen Kirche ausgetreten sind
Wenn Sie irgendwann nach Ihrer Taufe aus der Kirche ausgetreten sind, dann ist ein Wiedereintritt in die Kirche kein Problem. Sie können bei jedem Pfarrer/ bei jeder Pfarrerin in ganz Deutschland oder bei einer anerkannten Kircheneintrittsstelle in die evangelische Kirche eintreten. Wenn Sie sich an einen Pfarrer/ eine Pfarrerin gewandt haben, wird er/ sie ein oder auch mehrere Gespräche mit Ihnen führen. Die Gespräche können beratenden, klärenden, informierenden und seelsorglichen Charakter haben. Es wartet keine Glaubensprüfung auf Sie.
Sie sind herzlich willkommen.
Ein Austritt aus der Kirche macht die Taufe nicht ungültig, denn die Taufe bleibt immer gültig.Die Wiederaufnahme kann in einem Gottesdienst bekräftigt werden oder in einer kurzen Aufnahmezermonie in Gegenwart von zwei Presbyteriumsmitgliedern. Eine solche Zeremonie muss aber nicht stattfinden. Ihr Aufnahmeantrag, egal wo in Deutschland sie ihn gestellt haben, wird von uns an das Pfarramt weitergeleitet, wo Sie Ihren ersten Wohnsitz haben und das dafür zuständig ist.
Wenn Sie einer anderen Konfession angehören
Können Sie bei jedem Pfarrer/Pfarrerin in ganz Deutschland oder bei einer anerkannten Kircheneintrittsstelle in die evangelische Kirche eintreten. Wenn Sie sich an einen Pfarrer/eine Pfarrerin gewandt haben, wird er/sie ein oder auch mehrere Gespräche mit Ihnen führen. Die Gespräche können beratenden, klärenden, informierenden und seelsorglichen Charakter haben.
Die Aufnahme kann in einem Gottesdienst bekräftigt werden oder in einer kurzen Aufnahmezeremonie in Gegenwart von zwei Presbyteriumsmitgliedern. Eine solche Zeremonie muss aber nicht stattfinden.
Bei einem Wechsel der Konfession ist es wichtig, die Mitgliedschaft bei der anderen Religionsgemeinschaft zu beenden, denn eine Mitgliedschaft in mehreren Religionsgemeinschaften ist nicht möglich.
Über den Konfessionswechsel eines getauften Kindes bis zum 14. Lebensjahr entscheiden nach deutschem Recht die Eltern oder Erziehungsberechtigten. Allerdings kann der Wechsel nicht gegen den Willen des Kindes geschehen, wenn es das zehnte Lebensjahr erreicht hat.
Ihr Aufnahmeantrag, egal wo in Deutschland sie ihn gestellt haben, wird von uns an das Pfarramt weitergeleitet, wo Sie ihren ersten Wohnsitz haben und das damit für Sie zuständig sind.
Wenn Sie nicht getauft sind
Die Mitgliedschaft in der evangelischen Kirche wird durch die Taufe begründet.
Bevor Sie getauft werden, ist eine Unterweisung im christlichen Glauben notwendig, Ein Pfarrer/eine Pfarrerin kann Ihnen Auskunft darüber geben, wie sich die christliche Unterweisung im einzelnen gestaltet.
Die Taufe wird dann in einem Gottesdienst vollzogen. Erst die Taufe berechtigt Sie zur selbständigen Teilnahme am Abendmahl und zur Übernahme eines Patenamtes.
Und was kostet das?
Fürs Beten auch noch Geld bezahlen? Das wäre eine kurze Rechnung. Aber die Solidarität mit Arbeitlosen, Schwangerenberatungen, Schuldnerberatung, Seniorenbetreuung, Kindertagesstätten und Jugendfreizeiten, Musik und Kultur – all das kostet Geld. All das gehört zu unserem Angebot für eine menschliche Gesellschaft. Und nicht zuletzt die Gottesdienste: für Kinder, für Familien, bei Taufen, bei Hochzeiten, bei Beerdigungen.
Menschen in Gemeinde, Diakonie und vielen weiteren Diensten machen eine Menge los! Auch für Sie. Der Eintritt kostet nichts.
Aber als Mitglied der Kirche werden Sie, sofern Sie Lohnsteuer oder Einkommenssteuer zahlen, auch Kirchensteuer bezahlen. Sie beträgt neun Prozent der Lohn- bzw. Einkommensteuer. Denn die Kirche kann nicht ohne finanzielle Mittel existieren. Die gezahlte Kirchensteuer wirkt im Rahmen der Sonderausgaben einkommensteuermindernd.
Rechte und Pflichten
- Sie können am Abendmahl teilnehmen.
- Sie können Patin oder Pate werden.
- Sie haben Anspruch auf seelsorgliche Begleitung sowie auf die kirchlichen Amtshandlungen wie Trauungen und Bestattung.
- Sie können die vielfachen Angebote von der Jugend-, Erwachsenen- und Senioren- bis zur Bildungs- und Kulturarbeit nutzen.
- Sie haben reichhaltige Möglichkeiten, sich sozial, kulturell oder musikalisch ehrenamtlich zu engagieren.
- Sie können an Presbyteriumswahlen und Gemeindeversammlungen teilnehmen.
- Mit Ihrer Mitgliedschaft stärken Sie die evangelische Kirche und leisten damit einen persönlichen Beitrag, unsere Gesellschaft sozialer, menschlicher und werteorientierter zu gestalten.
- Mit der Mitgliedschaft in der Kirchengemeinde Ihrer Wahl sind sie gleichzeitig Mitglied in der Evangelischen Kirche im Rheinland und der Evangelischen Kirche in Deutschland und gehören zur weltweiten Gemeinschaft aller Christinnen und Christen.
- Sie können an Gottesdiensten in jeder evangelischen Kirche teilnehmen.
- Als Ausnahmefall gibt es die Möglichkeit der sogenannten Umgemeindung. Möchten Sie in einer Nachbargemeinde mitarbeiten, kann eine „Gemeindezugehörigkeit in besonderen Fällen“ beim Kreissynodalvorstand beantragt werden.
Was ist nötig?
Sie sollten sich persönlich ausweisen können. Wenn möglich auch die Taufurkunde oder Bescheinigung über Taufdatum und –ort sowie die Austrittsbescheinigung vom Amtsgericht mitbringen.
Ökumene
Wir leben als Evangelische Kirchengemeinde An der Nette in enger ökumenischer Verbundenheit mit den katholischen Pfarrgemeinden St. Clemens Kaldenkirchen, St. Lambertus Leuth, St. Mariä Himmelfahrt Bracht, St. Lambertus Breyell und St. Anna Schaag.
Es gibt regelmäßige Treffen der Seelsorger der evangelischen und katholischen Kirchengemeinden in Nettetal.
Viele Schulgottesdienste mit den örtlichen Schulen finden ökumenisch statt.
Ökumenische Kinderbibeltage haben schon seit langer Zeit Tradition.
Der gemeinsame Beginn der Feier der Osternacht in unseren beiden Kirche auf dem Kaldenkirchener Kirchplatz mit der Entzündung der neuen Osterkerzen ist ein fester Bestandteil des gottesdienstlichen Lebens geworden.
Links zur Internetseite unserer Katholischen Schwestergemeinden:
Kasualien und Seelsorge
Als Kasualien bezeichnet man die kirchlichen Handlungen und Feiern an den Schwellensituationen des Lebens.
Wenn Sie eine Lebensentscheidung oder einen neuen Abschnitt in Ihrem Leben feiern möchten, oder sich nach Begleitung in einem schweren Abschnitt Ihres Lebens sehnen, dann können Sie sich gerne an uns als evangelische Kirchengemeinde wenden.Wir bieten neben Gesprächen und Begleitung an den klassischen Übergangsmomenten im Leben die gottesdienstlichen Feiern unserer christlichen Tradition an:
die Taufe als Aufnahme in die Gemeinschaft Jesu Christi und der Gemeinschaft der Kirche weltweit;
die Konfirmation als "Ja" zu Gott und dem Glauben für diejenigen, die getauft wurden, als sie noch nicht gefragt werden konnten;
die Trauung für den göttlichen Rückenwind, der jeder Ehe gut tut. Schließlich wissen wir, dass das gute Leben uns nicht einfach selbst gelingt, sondern uns auch geschenkt wird;
die christliche Beerdigung für die, die sich Trost wünschen angesichts eines Abschieds.
Auch wenn sie getauft, aber irgendwann aus der Kirche ausgetreten waren und nun wieder dazugehören und in die Kirche eintreten möchten, wenden Sie sich bitte an uns!
Die Unterlagen können Sie sich direkt laden, wenn Sie auf das Bild klicken, oder schauen Sie unter Downloads
Anmeldungen für Kasualien im Gemeindebüro Tel.: 02157-6165
Anfragen für Seelsorgegespräche und Kasualien bei Pfarrer Dr. Manuel Goldmann, Tel.: 02153-971303
offene Kirche Kaldenkirchen
Die offene Kirche in Kaldenkirchen ist eine lnitiative der Evangelischen Kirche im Rheinland und lädt seit einigen Jahren die evangelischen Gemeinden ein, ihre Kirchen zu öffnen. Unsere Kirche ist donnerstags von 10-12 Uhr unter Aufsicht geöffnet.
„Die offene Kirche ist eine lnitiative der Evangelischen Kirche im Rheinland und lädt seit einigen Jahren die evangelischen Gemeinden ein, ihre Kirchen zu öffnen. Unsere Kirche ist donnerstags von 10-12 Uhr unter Aufsicht geöffnet. In unserer lauten Zeit finden nur wenige Menschen den Weg in unsere Kirche. Manche verbinden ihren Gang auf den wöchentlichen Markt mit ein paar stillen Minuten vor dem Altar oder in der Kirchenbank. Es gibt die Möglichkeit, eine Kerze anzuzünden, sich Flyer mitzunehmen, einfach mal zur Ruhe zu kommen, ein Gebet im Herzen auszusprechen, in der aufgeschlagenen Bibel zu lesen, sich die Kirche anzuschauen und noch Vieles mehr. Wer möchte, kann auch Fragen stellen, weil immer jemand aus unserer Gemeinde anwesend ist. Mit sieben anderen Gemeindegliedern teile ich mir die Aufsicht über die geöffnete Kirche. Dies bietet mir -wie den Besuchern- die Möglichkeit zur Stille zukommen. Das könnte ich zu Hause auch tun, aber da gibt es so viele andere „wichtigere Dinge“, die mich davon abhalten. So mache ich mich bewusst auf den Weg in die Kirche (oder in die Stille). Das tut mir gut. Für mich spielt es auch keine Rolle, wenn vielleicht nur ein Besucher den Weg in die Kirche findet. Ich glaube, die Stille lässt sich nicht rechnen. Ich finde es wichtig, dass wir weiterhin die „offene Kirche“ anbieten. Leider haben längst nicht alle Menschen die Möglichkeit, diese Vormittagszeit zu nutzen.“
Diese Gedanken zur Arbeit der Offenen Kirche stammen von unserer im Dezember 2012 verstorbenen Mitarbeiterin Anette Baur. Sie sind heute noch genauso treffend wie damals. Daher haben wir uns dazu entschlossen, sie in Erinnerung an Anette Baur auf unserer Internetseite stehen zu lassen.
Wer Interesse hat, beim Angebot der „Offenen Kirche“ als MitarbeiterIn mitzumachen, kann sich gerne vormittags im Gemeindebüro, Tel.: 02153/70197 bei Frau Blanken oder Fr.Stöcker melden.
Meine Gedanken:
…zur Ruhe kommen
sich fallenlassen
geborgen sein in Gottes „Haus“
wenn nötig auch reden können mit der Aufsicht,
„anvertrauend“ – getröstet werden,
eine Hand halten,
am Ende `Einssein´ mit Gott und
`sich`. - Dankbar!